15 Minuten Lesezeit
Aktualisiert: 27. Dezember 2019
Autor: Cornelia Daniel & Florian Sattlberger
15 Minuten Lesezeit
Aktualisiert: 27. Dezember 2019
Die wichtigsten Fakten:
Vor dem Kauf einer Photovoltaikanlage stellt man sich natürlich die Frage, nach welcher Zeit sich diese rentiert, die „Photovoltaik Amortisation“ erfolgt ist. Denn niemand möchte sein Geld in Produkte oder Dienstleistungen stecken, die sich „nicht auszahlen“. Diese und weitere Fragen rund um dieses Thema erläutert der folgende Artikel. Gegen Ende klären wir kurz, wie man in diesem Zusammenhang einen Photovoltaikanlagen Rechner nutzen kann. Sollten Fragen offenbleiben oder weitere auftauchen, zögern Sie bitte nicht uns zu kontaktieren!
Doch was bedeutet eigentlich Photovoltaik Amortisation? Diesbezüglich ist es wichtig, zwischen zwei Definitionen zu unterscheiden, da es gerade im technologischen Bereich eine finanzielle und eine energetische Photovoltaik Amortisation gibt.
In diesem Zusammanhang spricht man von Amortisation, wenn die Photovoltaikanlage die Investitionskosten bzw. die Betriebskosten wieder generiert hat. Außerdem sind etwaige Rückzahlungen von Krediten zu berücksichtigen. Grundsätzlich sind die insgesamten Kosten sowohl stark von den Preisen der Modulsysteme, Wechselrichtern, dem Montagesystem, Installationsmaterial und Montage als auch von Planung und Projektabwicklung abhängig. Dafür lassen sich auch Stromkosteneinsparungen sowie Einspeisetarfie generieren. An dieser Stelle sei auf ein detailliertes Beispiel (Leistung 44 kWp) in folgendem Text verwiesen. Allgemein kann man mit einer finanziellen Amortisation von ungefähr 8 bis 10 Jahren rechnen. Bei kleineren Anlagen könnte es passieren, dass sich die Amortisation Photovoltaik auf vielleicht 10 bis 15 Jahre verlängert. Photovoltaikanlagen können jedoch bis zu 30 Jahre lang genutzt werden, außerdem hängt die Amortisationszeit einer Anlage ausschließlich vom derzeitigen Strompreis ab. Steigt der Strompreis um 1 ct, sinkt die Amortisationszeit um ein Jahr, ohne dass sich etwas am Preis der Anlage ändert.
Um diesem Umstand Rechnung zu tragen und zu zeigen, dass Photovoltaik immer günstigen Strom erzeugt, die Amortisationszeit aber ausschließlich vom Strompreis des Kunden abhängt, wurde die Dachgold Amortisationsmatrix entwickelt, die natürlich bestimmte Annahmen trifft. Um eine genaue Analyse zu bekommen, melden Sie sich einfach zum Quick-Check an.
In Österreich kann Sonnenstrom um ca. 5 ct/kWh produziert werden. Je nachdem wie hoch oder niedrig die Stromkosten vom Netz sind, rechnet sich die Anlage bei 10ct/kWh vom Netz und 5ct/kWh aus der Anlage nach der Hälfte der Anlagenzeit, da die alternative wäre eben dauerhaft 10ct/kWh oder mehr zu bezahlen. Steigt der Preis, rechnet sich die Anlage noch schneller. Wir vertreten daher die Ansicht, dass vor allem die Gestehungskosten das wesentliche Argument für eine Anlage sind und die Amortisationszeit ein viel zu unsicherer Faktor ist. Für eine schnelle Einschätzung der Gestehungskosten haben wir dieses Gestehungskostenrechner-Tool entwickelt.
Wie man sieht, ist die finanzielle Photovoltaik Amortisation von vielen Faktoren abhängig und am allermeisten vom derzeitigen Strompreis. Das wesentlichste Argument für die Investition in eine Photovoltaikanlage ist, dass bereits heute der eigene Strom vom Dach günstiger ist als der konventionelle Strom vom Netz. Der hauseigene Strom ist zusätzlich auf Jahre fix kalkulierbar und wie im Absatz zuvor angeführt, amortisiert sich die Photovoltaikanlage bei ungefähr einem Drittel bis, im schlechtesten Fall, zur Hälfte ihrer Lebenszeit.
Andere Berechnungen unterscheiden weiters zwischen Eigen-, Fremd- bzw. Mischfinanzierungen, aber schlussendlich kommt es natürlich hierbei wieder auf die Größe und den Umfang an. Jedoch prinzipiell ließen sich die Angaben wie folgt zusammenfassen: finanziert man die Anlage komplett aus eigenen Mitteln, dann kann man mit einer finanziellen Photovoltaik Amortisation von durchschnittlich 7 Jahren rechnen. Im Gegensatz zur 100%-igen Eigenfinanzianzierung liegen die Werte bei einer 100%-igen Fremdfinanzierung in etwa zwischen 8 und 12 Jahren, je nach Größe der Anlage, Kreditumfang und Zinsen. Bei einer Mischfinanzierung liegen die Werte dazwischen. Richtet man den Blick zum Beispiel nach Deutschland, so zeigt sich das sich bei einer reinen Einspeisung ins Netz die Photovoltaik Amortisation noch schneller einstellt. Denn der Einspeisetarif (8 - 11 ct/kWh, abhängig von Nennleistung der Anlage) ist im Erneuerbaren-Energien-Gesetz geregelt und liegt über dem Marktpreis. In Österreich ist der Einspeisetarif (7,67 ct/kWh) geringer, jedoch erhält man hohe Zuschüsse bei der Investition pro kWp.
Wie viel Potenzial in Ihrem Dach steckt, können Sie mit unserem Flachdachchecker ganz einfach und schnell herausfinden! (Achtung: es handelt sich um eine grobe Dimensionierung)
Die finanzielle Amortisation beschreibt, zu welchem Zeitpunkt die Investionskosten von der Anlage wieder generiert wurden. Die Dauer beträgt meistens 8 bis 10 Jahre. Die energetische Amortisation beschreibt, ab welchem Zeitpunkt die Produktionsenergie vom System wieder produziert wurde. Je nach Solarzellentyp und Standortbedingungen beträgt die Dauer 1,5 bis 6 Jahre.
Davon zu unterscheiden ist die energetische Amortisation von Photovoltaik. Diese beschreibt, wann die für die Herstellung benötigte Energie von der Photovoltaikanlage wieder erzeugt wurde. Dafür dividiert man den gesamten, für die Herstellung benötigte Energieaufwand durch die jährliche, von der Photovoltaikanlage produzierte Energiemenge. Einen wichtigen Faktor bei Photovoltaikanlagen bildet beispielsweise der Wirkungsgrad. Dieser wird im nächsten Absatz angeführt. Für ein möglichst genaues Ergebnis ist es wichtig, die gesamte Wertschöpfungskette in der Herstellung zu betrachten. In diesem Zusammenhang sind leider viele Studien ziemlich ungenau. Diesbezüglich ist jedoch festzuhalten, dass sich die energetische Photovoltaik Amortsation in den letzten Jahren durch technologischen Fortschritt sowie den vermehrten Einsatz von erneuerbaren Energien stark verringert hat.
... muss man in diesem Zusammenhang zwischen drei verschiedenen Arten von Solarmodulen unterscheiden. Beispielsweise amortisieren sich Dünnschichtzellen nach 1,5 bis 3 Jahren, da die Herstellung am wenigsten intensiv ist. Jedoch ist bei diesen der Wirkungsgrad auch am geringsten. Bei polykristallinen liegt die energetische Amortisation zwischen 2 und 5 Jahre (Wirkungsgrad 15 bis 20%), bei monokristallinen zwischen 4 und 6 Jahren (Wirkungsgrad >22%). Es soll festgehalten werden, dass ein Großteil der verbauten Photovoltaikanlagen aus polykristallinen Solarmodulen besteht, da zwar die Photovoltaik Amortisation etwas länger dauert, schlussendlich aber der Wirkungsgrad einen der wesentlichsten Stellenwerte bezüglich der Stromerzeugung einnimmt sowie der Erntefaktor, der im nächsten Absatz beschreiben wird, ausschlaggebend für die Entscheidung der Solarzellenart ist. Und wieder sei an dieser Stelle die Langlebigkeit (25 bis 30 Jahre) der Photovoltaikanlagen betont.
Die Diskussion rund um Amortisation Photovoltaik lässt sich nicht führen, ohne den sogenannten Erntefaktor zu betrachten. Dieser beschreibt, wie oft eine Photovoltaikanlage die für die Produktion benötigte Energie selbst wieder generiert. Wie diese Berechnungen ausfallen hängt beispielsweise von der angenommenen Nutzungsdauer einer Photovoltaikanlage ab, diese setzt man bei 20, 25 oder 30 Jahren an. Außerdem ergeben sich in Ländern mit viel Sonnenstrahlung andere Werte als in Ländern des Nordens. Festzuhalten ist jedoch, dass sich durch den technologischen Fortschritt die Erntefaktoren stark verbessert haben. ForscherInnen der TU Berlin beziffern die Erntefaktoren wiefolgt: monokristalline Solarzellen erzeugen das 4 bis 8-fache (7,5) der benötigten Produktionsenergie, polykristalline das 6 bis 14-fache (10) und Dünnschichtzellen das 9 bis 20-fache (11). Die Werte der Erntefakoren in Klammer wurden von Volker Quaschnig aus verschiedenen Untersuchungen zusammengetragen und sollen als Vergleich dienen.
Sind Sie an einer Photovoltaikanlage interessiert? Dann machen Sie den kostenlosen Quick-Check!
Zusätzlich spielt es ebenso eine Rolle, wo und wie die Solarmodule produziert werden. Denn wenn man für die Produktion viel erneuerbare Energie verwendet, dann wirkt sich das positiv auf die Umweltbilanz aus. In diesem Zusammenhang mögen sich manche fragen, warum trotz der hohen Kosten und der geringeren Erntefaktoren monokristalline Solarmodule verbaut werden. Sie bieten für den Anlagenbetreiber viele Vorteile: diese Solarzellentypen zeichnen sich durch die höchste Qualität und Widerstandsfähigkeit gegenüber witterungsbedingten Einflüssen aus. Außerdem benötigen sie durch den hohen Wirkungsgrad die geringste Fläche. Sie sind dadurch besonders für kleine Dachflächen geeignet.
Diese Frage kann man nicht generell beantworten und muss individuell entschieden werden. Dabei spielen, wie so oft bei dieser Thematik verschiedenste Aspekte eine Rolle. Grundsätzlich ist der eigentliche Stromverbrauch der wesentlichste Faktor. Danach stellt sich die Frage, wie groß die vorhandene Fläche ist, die sich für die Installation einer Photovoltaikanlage nutzen lässt. Bei kleinen Flächen sollte man eher auf monokristalline Solarmodule zurückgreifen. Hat man eine große Fläche zur Verfügung (zum Beispiel ein Unternehmensdach) und einen mittleren Stromverbrauch, könnten polykristalline Solarzellen genügen. Diesbezüglich wäre es ratsam, ExpertInnen in den Planungsprozess miteinzubeziehen.
Westbahnstraße 7/6a, 1070 Wien
c/o Green Office
Österreich
E-Mail: office@staging.dachgold.eu
Telefon: +43 676 9616606